Influencer*innen und Verhütung


Was ist dran an der Pillenkritik?
Eine Frau hält eine Packung mit Tabletten.
mauritius images / BSIP / B. Boissonnet
Antibabypillen sind nicht ohne Nebenwirkungen

Die Antibabypille steht bei vielen Influencer*innen in der Kritik. Sie berichten von Nebenwirkungen wie Gewichtszunahme oder gar Unfruchtbarkeit. Was ist dran?

Falschmeldung Unfruchtbarkeit

Viele Influencer*innen in den sozialen Medien haben einen Hang zu „Natürlichkeit“. Vermeintlich „chemische“ Mittel wie die Antibabypille schneiden nicht gut ab. Dabei nehmen es die Influencer*innen mit der Wissenschaftlichkeit leider oft nicht so genau. Beispielsweise berichten manche, die Pille würde unfruchtbar machen. Diese Behauptung ist falsch und wissenschaftlich nicht haltbar. Möglich ist aber, dass die Pille Zyklusstörungen kaschiert. Vor allem Frauen, die in jungen Jahren anfangen, die Pille zu nehmen und diese nach Jahren absetzen, können manchmal mit vermeintlich neuen Zyklusstörungen konfrontiert sein. Dabei waren die Störungen durch den ausbleibenden Zyklus vorher einfach nicht sichtbar.

Thromboserisiko möglich

Auch eine behauptete Gewichtszunahme durch die Pille ist wissenschaftlich nicht richtig. Wahrscheinlicher ist ein Zusammenhang mit dem Alter: Wenn eine Frau die Pille absetzt, ist sie älter als zu Beginn der Einnahme. Im Mittel nehmen Menschen mit dem Alter  zu. Mit anderen Behauptungen liegen die Influencer*innen hingegen gar nicht so falsch, Richtig ist, dass manche Antibabypillen das Risiko für Thrombosen erhöhen. Auch Wirkungen auf die Psyche sind möglich. Erste Studien deuten auf einen Zusammenhang mit Depressionen hin, ausreichend nachgewiesen ist dies allerdings noch nicht. Bekannt ist ein Zusammenhang mit körpereigenen Hormonen – das Progesteron, das nach dem Eisprung ausgeschüttet wird, führt nach dem Eisprung bei manchen zu depressiven Verstimmungen.   

Einzelfall statt Studie

An dem Beispiel Pille zeigt sich ein allgemeines Problem bei Gesundheitsinformationen aus Sozialen Medien. Influencer*innen berichten oft von ihrem Einzelfall. Dabei können Krankheiten oder Beschwerden viele Gründe haben. Nicht zuletzt werden deshalb vor der Zulassung von neuen Medikamenten Studien mit hunderten oder gar tausenden von Teilnehmer*innen durchgeführt. Ob ein Wirkstoff bestimmte Nebenwirkung hat, lässt sich nämlich nur feststellen, wenn die Daten vieler Menschen ausgewertet werden. In den Berichten von Influencer*innen findet sich hingegen oft nur ein loser zeitlicher Zusammenhang.

Beratung sinnvoll

Und: Nicht jede Pille macht die gleichen Nebenwirkungen. Kombinationspillen mit den Gestagenen und Östrogenen führen beispielsweise zu einem höherem Thromboserisiko als reine Gestagenpillen. Das gilt vor allem, wenn weitere Risikofaktoren wie Übergewicht, Rauchen oder bestimmte genetische Erkrankungen bestehen. Umgekehrt haben manche Frauen mit Erkrankungen einen zusätzlichen Nutzen von der Pille, beispielsweise Frauen mit Endometriose. Ob und welche Antibabypille zur Verhütung sinnvoll ist, das ist von Frau zu Frau unterschiedlich. Frauen sollten sich deshalb nicht in den Sozialen Medien, sondern von der Frauenärzt*in oder in der Apotheke beraten lassen.
Quelle: tagesschau

News

Mit Schirm, Creme und Schatten
Kleines Mädchen umarmt die Mutter unter einem Sonnenschirm. Beide tragen Kopfbedeckungen und Sonnebrillen.

Sonnenschutz für Kleinkinder

Kinderhaut ist viel empfindlicher als die Haut von Erwachsenen. Schon 10 Minuten ungeschütztes Sonnenbaden reichen aus, damit sich ein Sonnenbrand bildet! Viele Sonnenbrände erhöhen wiederum das Risiko, später einen Hautkrebs zu entwickeln. Doch was schützt Kinderhaut am besten vor Sonnenschäden?   mehr

Keine Ohrenschmerzen nach dem Baden
Mädchen mit Schwimmbrille und Schnorchel in einem Hallenbad. Damit keine Ohrenschmerzen folgen, heißt es, die Ohren gründlich abzutrocknen.

Bade-Otitis vorbeugen

Wenn das Ohr nach dem Schwimmen plötzlich juckt und schmerzt, steckt meist eine Bade-Otitis dahinter. Die Ohrentzündung wird durch Keime im Wasser verursacht. Doch dagegen lässt sich gut vorbeugen.   mehr

Inkontinenz: Therapie statt Tabu
Inkontinenz: Therapie statt Tabu

Viele Frauen betroffen

Husten, Hüpfen oder Heben? Alltägliches genügt, damit bei einer Belastungsinkontinenz unwillkürlich Urin abgeht. Obwohl viele Frauen davon betroffen sind, ist das Thema noch immer schambehaftet.   mehr

Sonnenbrille schützt vor Augenschäden

Nahaufnahme einer Frau mit Sonnenbrille vor einem Sonnenuntergang.

Ab UV-Index von 3 aufsetzen

Ob am Strand, auf der Terrasse oder im Gebirge: Dass man in der Sonne die Haut vor UV-Strahlen schützen muss, ist inzwischen selbstverständlich. Weniger bekannt ist, dass auch die Augen Schutz vor dem UV-Licht benötigen.   mehr

Infektionsgefahr an Bord

Ehepaar sitzt am Heck auf dem Sonnendeck eines Schiffes und schaut aufs Meer.

Mit Noroviren auf Kreuzfahrt

Für viele Menschen gibt es nichts Schöneres als eine Kreuzfahrt, sei es durch die Karibik oder in skandinavischen Gewässern. Doch leider gelangen auch immer wieder Noroviren an Bord. Wer sich damit ansteckt, verbringt meist mehr Zeit im Bett und auf der Toilette als auf dem Sonnendeck.   mehr

Alle Neuigkeiten anzeigen

Beratungsclips

Antibiotikumsaft mit Löffel

Antibiotikumsaft mit Löffel

Dieses Video zeigt Ihnen kurz und verständlich, wie Sie einen Antibiotikumsaft mit einem Dosierlöffel richtig einnehmen. Der Clip ist mit Untertiteln in Russisch, Türkisch, Arabisch, Englisch und Deutsch verfügbar.

Wir bieten Ihnen viele unterschiedliche Beratungsclips zu erklärungsbedürftigen Medikamenten an. Klicken Sie einmal rein!

Anemonen-Apotheke Mölkau
Inhaberin Susanne Fischbach
Telefon 0341/6 51 00 08
Fax 0341/65 22 99 52
E-Mail anemonenapotheke@googlemail.com